Pressemitteilung: „Kürzung des EU-Schulprogramms zu Lasten unserer Kinder“ mit MdL Laura Weber 2025-02-262025-03-03 Laura Weber, MdL Foto: MdL Laura Weber Pressemitteilung: Kürzung des EU-Schulprogramms zu Lasten unserer Kinder Grüne fordern Erhöhung der Mittel im Nachtragshaushalt – MdL Laura Weber: Nicht beider Ernährung der Kinder sparen Kinder mit gesundem Essen zu versorgen – das ist das Ziel des EU-Schulprogramms, das es idieser Form seit 2017 gibt. Denn Übergewicht und ungesunde Ernährung werden weltweit, auchin Bayern, zu einer immer größeren Herausforderung. Allein in Bayern wurden laut bayerischenAgrarbericht im Schuljahr 2022/23 damit 769 487 Kinder mit Obst und Gemüse sowie 362 766Kinder mit Milchprodukten versorgt.Das Problem: Viele Kitas und Schulen in Bayern haben aktuell ein Schreiben erhalten, dass dieMengen um die Hälfte gekürzt werden. Eine Kürzung der EU-Gelder ist weder im Haushaltsplannoch im Agrarbericht ersichtlich – die Kürzungen kommen also von bayerischer Seite. „Und das,obwohl aufgrund der gestiegenen Preise für Obst und Gemüse in den vergangenen drei Jahrendie Mengen pro Kind sowieso schon gesunken sind“, so Landtagsabgeordnete Laura Weber,verbraucherschutzpolitische Sprecherin und damit zuständig für den Bereich Ernährung derGrünen-Landtagsfraktion. Eine Kürzung der Maßnahmen sei das absolut falsche Signal in schwierigen Zeiten, so Weber.„Wir müssen mehr anstatt weniger Anstrengungen für eine gesunde Ernährung unserer Kinderund Jugendlichen unternehmen“, betont die Abgeordnete. Auch der soziale Aspekt desSchulprogramms, von dem vor allem Kinder aus schwierigen Verhältnissen profitierten, seinicht zu unterschätzen. Der bevorstehende Anspruch auf Ganztagsbetreuung ab 2026verschärfe das Problem noch, denn viele Kinder würden dann noch mehr Zeit an den Schulenverbringen. „In Zeiten knapper Kassen sollten nicht ausgerechnet die Jüngsten unter Sparmaßnahmenleiden, sondern sicher mit nachhaltigen und gesunden Lebensmitteln versorgt werden. WirGrüne fordern, dass die Staatsregierung in einem ersten Schritt wenigstens dieinflationsbedingte Mengenkürzung ausgleicht“, so Weber. Dazu hat die GrüneLandtagsfraktion einen Änderungsantrag zum Nachtragshaushalt (siehe Anhang) vorgelegt,der eine Erhöhung der Landesmittel um 500 000 Euro vorsieht. So kann auch weiterhin dieBelieferung der Schulen und Kitas mit Obst, Gemüse und Milchprodukten sichergestelltwerden. Die Kürzung der Mittel betrifft jedoch nicht nur die Kinder in Kitas und Schulen, sondern auch diebayerischen Landwirtinnen und Landwirte. Bereits über 530 Lieferanten aus Bayern beteiligensich an der Belieferung von Schulen und Kitas. Hinzu kommt, dass die Kürzungen imSchulprogramm auch das 30%-Bio-Ziel der Staatsregierung bis zum Jahr 2030 torpedieren.Denn bereits 63 Prozent des Obst und Gemüses und 80 Prozent der Milchprodukte des EU-Schulprogrammsstammen aus Bio-Qualität. Laura Weber dazu wörtlich: „Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber schreibt sich gernenachhaltig und regional auf die Fahnen und verspricht höchsten Einsatz für das Bio-Ziel 2030.Für dieses Ziel wird ohnehin viel zu wenig unternommen; aber mit den Kürzungen beimSchulprogramm verschärft sie das Problem noch und entzieht genau den Betrieben dieGrundlage, die ökologisch und regional Lebensmittel erzeugen. Ich fordere die Staatsregierungauf, den Rotstift wieder wegzulegen und politische Ziele und reale Nachfrage zusammenzubringen. Sonst wird das nichts mit dem Erhalt der vielfältigen und bäuerlichen Landwirtschaft!“ Zum Hintergrund: Im EU-Schulprogramm erhalten Kinder von 3 bis 10 Jahren in Kindergärten, Häusern für Kinderund Schülerinnen und Schüler der 1.– 4. Klassen in Grund- und Förderschulen kostenlosbevorzugt regionales und saisonales Obst, Gemüse und Milch und Milchprodukte. Das EUSchulprogrammwird aus Landes- und EU-Mitteln finanziert. Bewerbung und Durchführung desProgramms ist Ländersache. Die begleitenden pädagogischen Maßnahmen wie Unterrichtseinheiten oder Bauernhofbesuchesollen den Kindern zudem landwirtschaftliche Erzeugung und eine Vielfalt anlandwirtschaftlichen Erzeugnissen nahebringen. Darüber hinaus sollen Kinder in diesemZusammenhang auch auf die Themen gesunde Essgewohnheiten, Vermeidung vonLebensmittelabfällen, lokale Nahrungsmittelproduktionsketten oder ökologischen Landbauaufmerksam gemacht werden. Das Ziel: Essen und Ernährungsbildung sollenzusammengedacht werden.