Wir begrüßen das Ende der Atomkraft in Deutschland und fordern Energiewende-Beschleunigung in Bayern!

Am 15. April wurden die letzten verbliebenen Atomkraftwerke abgeschaltet – darunter auch Isar II bei Landshut. Die GRÜNEN in der Oberpfalz begrüßen das Ende der Atomkraft in Deutschland und die Beschleunigung der Energiewende, wobei in Bayern weiterhin Nachholbedarf besteht.

Zahlreiche GRÜNE aus der Oberpfalz nahmen dies als Anlass zur Feier. Der OV Bruck hatte dazu eine Busfahrt zum Abschaltfest nach München organisiert. Hier geht es zum Bericht aus dem Onetz vom 19.04.23

Vor 12 Jahren waren durch ein Erdbeben und Tsunami vier Reaktorblöcke des Kernkraftwerks Fukushima I zerstört worden. Die damalige Schwarz-Gelbe Bundesregierung unter Kanzlerin Merkel entschied daraufhin erneut den Ausstieg aus der Atomkraft in Deutschland, nachdem sie zuvor den 2000 bereits vereinbarten Ausstiegsplan der Rot-Grünen Koalition aufgehoben hatte.

Leider ist gerade in Bayern in den letzten 10 Jahren viel zu wenig beim Ausbau der Netze und bei der Nutzung von Windkraft passiert. Jetzt muss die Staatregierung endlich handeln, statt weiterhin zu behaupten, Atomkraft sei sauber. Wir wollen nicht weiter Müll produzieren, dessen Entsorgung nicht geregelt ist.

Sehr hohe Versorgungssicherheit mit Erneuerbarer Energie

Zuletzt waren wegen der Energiekrise erneut Debatten über verlängerte Laufzeiten der verbliebenen Kernraftwerke aufgekommen. Um einer möglichen Strommangellage im Winter vorzubeugen, wurde der befristete Weiterbetrieb bis 15. April gewährt. Das bayerische Umweltministerium ließ selbst eine Wiederinbetriebnahme des Blocks C von Gundremmingen prüfen.

Doch die Sorge um mögliche Blackouts hat sich als übertrieben herausgestellt und kann keine erneute Kehrtwende hin zur Atomkraft rechtfertigen. „Wir haben im internationalen Vergleich eine sehr hohe Versorgungssicherheit“, sagt unsere Bundesumweltministerin Steffi Lemke. Dank verstärkter Anstrengungen im Ausbau der Windkraft und der Photovoltaik wird Strom zukünftig deutlich günstiger produziert als in Kernkraftwerken – und zwar ohne die Risiken und die Atommüll-Problematik.

Auch wenn die Zustimmung zur Atomkraft in letzter Zeit gestiegen ist und sie vor allem gegenüber der Kohlekraft auch aus Klimaschutzgründen wieder attraktiv erscheint, ist der Atomausstieg dieses Mal unumkehrbar. Dies bekräftigte auch unser Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck.

Kostenfalle Atomenergie: Milliardensummen für unnötige Kraftwerke

Abgesehen von den Sicherheitsrisiken und dem Atommüll wäre eine erneute Rückkehr zur Kernenergie vor allem finanziell nicht vernünftig. Während der Bau und der Betrieb von Windkraftanlagen weiterhin günstiger werden, entwickeln sich AKW-Neubauprojekte in Finnland, Großbritannien und Frankreich aktuell zu Milliardengräbern – und das schon ohne Folgekosten, Risiken und Entsorgungsfragen mit einzuberechnen.

Erst 2021 war ein fast zehnjähriger Streit um die Entschädigungszahlungen wegen des unnötigen Hin-und-Her um den Atomausstieg zwischen der Merkel-Regierung und den Atomkraft-Betreibern zu Ende gegangen. Die letzte kurze Atomkraft-Affäre von CDU/CSU und FDP kostete die Bundesrepublik Deutschland allein für die Entschädigungen über 2,4 Milliarden Euro. Der Atomkonsens der Rot-Grünen Koalition hätte hingegen keine weiteren Zahlungen beinhaltet und zudem auch eine frühere Abschaltung älterer Kohlekraftwerke ermöglicht.

Sollte es in Bayern nach der Abschaltung von Isar II Probleme mit der Energieversorgung geben, wäre das eine direkte Folge der verfehlten Energiepolitik der CSU, die die Energiewende und den Ausbau der Erneuerbaren sowie der Netze viel zu lange verschlafen oder sogar aktiv blockiert hat.