KV Tirschenreuth: „Monsterfundamente, ein Betonwall am Hessenreuther Bergrücken“ 2022-07-252022-07-25 Pressemitteilung vom 22. Juli 2022 – Reaktion auf Leserbrief Wir begrüßen es, dass die Menschen sich Gedanken über Produktionsketten undderen Auswirkungen machen. Dass dabei auch Bedenken über die Detailsaufkommen ist gut und ebenso wichtig! Verständnis zeigen wir auch dafür, dass in diversen Medien viele, sich manchmalwidersprechende Informationen dazu zu finden sind; Alleine deshalb ist dasNachlesen und Nachfragen wichtig. Viel zu lange wurden massive Eingriffe in die Natur und Umwelt einfach sohingenommen, weil sie scheinbar alternativlos waren. Der unserer Meinung nachvöllig überdimensionierte Ausbau der B 299 ist ein Beispiel dafür. Hier kann manwahrlich von „einem Betonwall am Hessenreuther Rücken“ sprechen! Dabei wurden vermeintlich „wichtigere“, kurzfristige wirtschaftliche und finanzielleBelange (für wenige) über langfristige zukünftige negative Auswirkungen (für viele)gestellt. Diese Fehler dürfen wir nicht wiederholen, wir müssen aus ihnen lernen! Gerade bei erneuerbaren Energien wird von vielen Seiten ein Fokus auf dieNachhaltigkeit gelegt. Und das ist auch gut so! Denn nur wenn wir dafür sorgen, dassdiese eine geringstmögliche negative Auswirkung in all ihren Phasen (Bau, Betrieb,Stilllegung) haben, sind sie wirklich nachhaltig! Bei den derzeitigen Erneuerbare Energie-Techniken (Windkraftanlagen, Photovoltaik,Wasser, …) sind wir noch lange nicht da, wo wir sein könnten, wenn derennotwendiger Ausbau in den vergangenen Jahrzehnten nicht durch dieRegierungsparteien gebremst worden wäre. Aber wir können jetzt schon sichersagen, dass z. B. eine Windkraftanlage einen weitaus geringeren negativen Effekt aufunsere Natur hat als konventionelle Erzeugungsarten wie Gas, Kohle oder Atomkraft. Für den Bau der Windkraftanlage (WKA) muss zwar tatsächlich ein relativ großerEingriff in die Landschaft vorgenommen werden (z.B. Fundament, Waldrodung fürBauplatz), aber beispielsweise der Bauplatz wird nach Fertigstellung wieder der Naturüberlassen, was auch der Verjüngung der örtlichen Flora und Fauna zugutekommt.Für die versiegelte Fläche wird ein Ausgleich geschaffen – siehe dazu Aufi – LBV –Gemeinsam Bayerns Natur schützen. Was die Zukunft genau bringen wird, kann niemand mit absoluter Sicherheit sagen.Gewiss ist jedoch, dass unsere Kinder und Enkel weit größere Kosten und Problemehaben werden als Fundamente im Boden, wenn wir nicht versuchen, unsere Energiemehr aus lokalen CO2-armen/neutralen Quellen zu gewinnen. Beim Umwelt-/Klimaschutz gilt es zwischen den direkten und den indirektenAuswirkungen abzuwägen. Bei einem geordneten EE-Ausbau ist die Klimabilanzjedoch jetzt schon positiver für uns alle. So wird zwar etwas Fläche versiegelt, abergleichzeitig wird eine abgasarme und lokale Energieproduktion geschaffen. Das soll kein Freibrief für den wilden Bau von WKA sein. Sicher müssen der Standort,der nötige Eingriff und der Nutzen fachlich geprüft werden. Leider hat es derPlanungsverband Oberpfalz Nord in den vergangenen Jahren versäumt, sinnvolleSteuerungsmechanismen für die Region vorzubereiten. Ein solches Prüfverfahren läuftderzeit für die geplanten WKAs im Hessenreuther Wald; es wurde seitens der Betreiberüber viele Jahre vorbereitet. Wir stehen hier als Gesamtgesellschaft in der Pflicht. Wir müssen aktiv werden unduns dafür einsetzen, dass der Ausbau der zukünftigen Energieversorgung durchsinnvolle Vorgaben und Regulierungen immer nachhaltiger wird. Ausgleichsflächendürfen nicht nur auf dem Papier bestehen, die Anlagen dürfen nicht nur als lukrativeGeldanlage gesehen werden. Nur so werden die negativen Effekte immer kleinerund unsere exportorientierte Hightech-Wirtschaft zukunftsfähiger. Wir als Grüne setzen uns für die bestmögliche Balance zwischen lokalem Naturschutzund globale Klimaschutz ein. Sei es, dass wir ein Lieferkettengesetz fordern, um denAbbau, die Produktion und Entsorgung nach EU/deutschen Standards weltweitdurchzusetzen (auch, damit die Möglichkeit des Exports von Technologie oder dasZurückholen von Produktionen nach Deutschland gefördert wird) oder dass wir denBau von PV-Aufdachanlagen für Privatleute wieder wirtschaftlich gemacht haben(Osterpaket).