Pressestatement: CSU kann Finger von Deusmauer Moor nicht lassen

Pressestatement vom 01. Februar 21

Gabriele Bayer, Bezirksrätin und Kreisvorsitzende der Grünen in Neumarkt OPf. und MdB Stefan Schmidt mahnen an, Naturschutzgebiete als solche zu erhalten.

Unberührte Natur, besonders seltene Pflanzenarten und Vögel, die vom Aussterben bedroht sind. All das bietet das Deusmauer Moor, mitten im Tal der schwarzen Laaber. Das Niedermoor hat mit einer geologischen Besonderheit und einer Gesamtfläche von 73 ha genug Platz für eine ganz spezielle Fauna und Flora. Es zieht sich mit einer Länge von 7 Kilometern durch Velburg und beheimatet außergewöhnliche Pflanzensorten, die Relikte aus der Eiszeit sind und Vogelarten, die bereits als verschwunden galten, wie das Tüpfelsumpfhuhn und der Schilfrohrsänger, die nach vielen Jahren der vollkommenen Abwesenheit endlich wieder gesichtet wurden.                                                                            Auch zeichnet sich das Moor aus durch die blaue Himmelsleiter (Polemonium caeruleum), die mit ihren stechend blauen Blüten eine wahre Augenweide darstellt, sowie der Sternmiere (Stellaria crassifolia), die hier ihr einziges Vorkommen in ganz Süddeutschland hat.                                                                                                              Gerade deshalb gilt bei vielen das Deusmauer Moor als besonders schützenswert, um den Bestand an seltener Fauna zu erhalten, sodass er auch noch in Zukunft den Landkreis Neumarkt schmückt.                                       

Doch nicht nur die einzigartige Landschaft macht das Moor so wichtig. Auch für den Umweltschutz spielt es eine entscheidende Rolle. Denn es bindet viel Kohlenstoffdioxid und sorgt deshalb lokal für große CO2 Einsparungen.                                                                                                                                                                        

Bekannt ist das Deusmauer Moor für das alljährliche Moorfest. Organisiert wird das Fest von der Kreisgruppe Neumarkt, BUND Naturschutz, der Interessierten und Besuchern die Schönheit des Moores näherbringt, in geführten Wanderungen für Familien, speziellen Führungen für Kinder und durch eine ausführliche Fotoaustellung, die die Verwandlung der Landschaft in den verschiedenen Jahreszeiten zeigt. So können die Menschen einen Eindruck von der ganzen Vielfalt und Pracht der Natur gewinnen, die sich das ganze Jahr über entfaltet. Das Moorfest bietet eine große Breite an Information über das Moor und seine Bewohner, sodass man es kennen und lieben lernt, und das Leben, das dort abseits von Menschenmassen gedeiht, versteht.                                                                                                                                                                                 

Leider versucht die CSU erneut, wie schon vor Jahrzehnten das Deusmauer Moor für den Tourismus zu erschließen, so Gabriele Bayer, Kreisvorsitzende und Bezirksrätin der GRÜNEN, die auch zu den MoorführerInnen gehört. Geplant ist eine Steganlage in das Moor. Touristen sollen scheinbar zu jeder Tages- und Nachtzeit und an jedem Tag im Jahr dazu eingeladen werden das Naturschutzgebiet „heimzusuchen“. Viele von diesen Touristen werden, ohne Rücksicht auf Brutzeiten von seltenen Vögeln und anderen Tieren, im Moor aufschlagen. Muss, soll und darf sich der Mensch in der Natur überall und zu jeder Zeit breitmachen? Als weiteren Grund für den Schutz des Deusmauer Moor führen die GRÜNEN die hohen Kosten an. Die Steganlage selbst, sowie deren Unterhalt und Pflege wird Unsummen an Geld verschlingen, von den Kosten der Müllentsorgung ganz zu schweigen. Oder sollen das wieder ehrenamtliche Naturschützer übernehmen?

Auch der GRÜNE Bundestagsabgeordnete Stefan Schmidt mahnt Naturschutzgebiete sollen Naturschutzgebiete bleiben und nicht in einen Freizeit- und Vergnügungspark umgewandelt werden.

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