Anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen am 25. November macht die grüne Stadtratsfraktion auf die akute Platznot des Autonomen Frauenhauses in Regensburg und in Bayern generell aufmerksam.
„Laut Mitarbeiterinnen vom autonomen Frauenhaus suchten im vergangenen Jahr 252 Frauen Hilfe beim Autonomen Frauenhaus. Aufgenommen werden konnten lediglich 30 Frauen. Das bedeutet, dass 222 Frauen wegen Platzmangels abgewiesen werden mussten. Das ist eine untragbare Zahl.“, so Monir Shahedi, Stadträtin und Vorstandsmitglied des Autonomen Frauenhauses.
Die Lage in Regensburg spiegelt die Situation in Bayern wider: Laut Polizeilicher Kriminalstatistik 2024 wurden 578 Frauen Opfer von Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung in partnerschaftlichen Beziehungen und 439 Opfer innerfamiliärer Gewalt. Gleichzeitig betrug die durchschnittliche Auslastung der staatlich geförderten Frauenhäuser 81,75 %. Das bedeutet, dass in den staatlich geförderten Frauenhäusern mehr als acht von zehn Plätzen dauerhaft belegt waren.
„Frauen in akuter Not müssen Schutz finden können“, fordert Dr. Helene Sigloch, stellvertretende Fraktionsvorsitzende, „die Zahlen aus Bayern zeigen, dass dies kein lokales, sondern ein strukturelles Problem ist.“
Die grüne Stadtratsfraktion fordert die Bayerische Staatsregierung auf, das vom Bund beschlossene Gewalthilfegesetz zügig umzusetzen. Dieses Gesetz verpflichtet Länder und Kommunen, Frauenhäuser und andere Schutzangebote angemessen zu finanzieren und auszubauen. „Wir erwarten, dass Bayern jetzt schnell handelt, um die dringend benötigten zusätzlichen Plätze zu schaffen.“, schließt Maria Simon, Fraktionsvorsitzende und Vorstandsmitglied des Autonomen Frauenhauses, ab.
Weitere Infos:
- Frauen helfen Frauen e.V.: Spendenaufruf für ein neues Frauenhaus
- Regensburger Wochen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen