Bahnstrecke Nürnberg – Regensburg | MdB Stefan Schmidt bleibt skeptisch

Foto: MdB Stefan Schmidt

Die Generalsanierung der Bahn zwischen Nürnberg und Regensburg ab Anfang Februar des kommenden Jahres wird für Wirtschaft, Pendler und auch die Bahn eine große Herausforderung. Der Bundestagsabgeordnete Stefan Schmidt aus Regensburg hat die Bundesregierung in einer Kleinen Anfrage ausführlich zur Generalsanierung befragt.

Der Grünenpolitiker kommt zu dem Ergebnis: „Ich habe nach den Antworten der Bundesregierung leider den Eindruck, dass das Bundesverkehrsministerium mit unserer Region nach der Methode ,Augen zu und durch‘ arbeitet. Die Umstellung für die vielen Menschen, die per Bahn in die Arbeit fahren oder die Bahn gerne für Freizeit und Urlaub nutzen ist ganz erheblich. Zwar hat die Bahn einen Plan für einen Schienenersatzverkehr ausgearbeitet. Die praktischen Erfahrungen vieler Pendler mit Schienenersatzverkehr in der Region in der letzten Zeit haben aber gezeigt, dass hier noch Luft nach oben ist.“

Für Schmidt ist es erschreckend, dass die Bundesregierung keine Vorstellung von den volkswirtschaftlichen Folgen der mehrmonatigen Sperre hat. Für einen wirtschaftlich starken Raum wie Nürnberg – Regensburg mit all seinen wirtschaftlichen überregionalen Verflechtungen ist die Generalsanierung eine Operation am offenen Herzen. Gespür für die Bedürfnisse der Wirtschaft beweist der Bund an dieser Stelle nicht.

Die Bundesregierung verspricht, dass nach der Sanierung 80% der Störungen an der Infrastruktur behoben sind und in den kommenden fünf Jahren auch keine „investiven Maßnahmen“ notwendig sein werden. Nach der Generalsanierung wird sich zeigen, ob diese Ankündigungen auch eingehalten werden. Alle 20 Bahnhöfe zwischen Feucht und Regensburg-Prüfening bekommen einen „ganzheitlichen Qualitätsstandard“. Notwendige Verbesserungen wie höhere Reisegeschwindigkeiten, mehr Überholgleise oder Maßnahmen im Zuge des Deutschland-Taktes wird die Komplettsperrung für Pendler und Wirtschaft nicht bringen.

Der Bundesverkehrsminister hat der Bahn mit der Generalsanierung eine Herkules-Aufgabe aufgebürdet. Die Strecke Nürnberg – Regensburg hat nach langen Jahren der Vernachlässigung unter CSU-Verkehrsministern sicher einen gewissen Sanierungsbedarf. In den kommenden Jahren plant der Bund weitere Generalsanierungen. Im zweiten Halbjahr des kommenden Jahres wird zum Beispiel die Strecke von Obertraubling nach Passau generalsaniert und gesperrt.

Insgesamt bleibt Schmidt gegenüber der Generalsanierung skeptisch: „Die Rechtfertigung für eine mehrmonatige Komplettsperrung der Strecke sehe ich nicht. Ich habe vielmehr die große Sorge, dass wir nach all den Generalsanierungen zwar ein endlich solides Bahnnetz haben, dann aber wieder viele Jahre brauchen, um die während der Generalsanierungen verlorenen Fahrgäste und den Güterverkehr wieder für die Schiene zu gewinnen.“

Die Antwort des Bundes auf die Frage des Bundestagsabgeordneten Stefan Schmidt: