Was verbindet eine kleine Grundschule in Klardorf mit dem Berliner Reichstag? Ein bisschen Erde – und eine starke Idee.
Im Rahmen des Kunstprojekts „Der Bevölkerung“, das seit 25 Jahren im Lichthof des Reichstags wächst, wird bald auch Klardorf vertreten sein. Am Dienstag sammelten rund 60 Schülerinnen und Schüler der ersten und zweiten Klassen der Grundschule Klardorf gemeinsam mit unserer oberpfälzer Bundestagsabgeordneten Tina Winklmann Erde, die im Herbst Teil des Kunstwerks in Berlin wird.
Ein wachsendes Zeichen aus allen Wahlkreisen
Das Kunstwerk „Der Bevölkerung“ wurde im Jahr 2000 vom Konzeptkünstler Hans Haacke initiiert. Es besteht aus einem großen Trog im Lichthof des Reichstagsgebäudes. Seitdem bringen Abgeordnete Erde aus ihren Wahlkreisen mit nach Berlin und fügen sie dort dem Kunstwerk hinzu – als symbolische Verbindung zwischen dem Parlament und den Regionen, aus denen die Volksvertreter*innen kommen.
Aus dem ursprünglich leeren Trog ist inzwischen ein grüner, lebendiger Garten geworden. Inmitten der Fläche leuchten die Worte „Der Bevölkerung“ in großen Neonbuchstaben. Eine Kamera dokumentiert den aktuellen Zustand des Kunstwerks zweimal täglich – die Bilder sind öffentlich einsehbar.
Klardorfer Erde reist nach Berlin
Im September wird die gesammelte Erde in Berlin verteilt – mit dabei: die Schulleiterin der Grundschule Klardorf, Marion Emerich, sowie Tina Winklmann. Die Erde wird per Zug mitgenommen – ein vertrautes Bild im Bundestag, wo man nicht selten Abgeordnete mit großen Erdesäcken sieht.
Für die Schülerinnen und Schüler war die Aktion ein besonderes Erlebnis, das sie aktiv mit dem demokratischen Prozess und der Arbeit im Bundestag verbindet. Auch die Schule zeigte sich erfreut über die Gelegenheit, an dem traditionsreichen Kunstprojekt mitzuwirken.
Eine grüne Verbindung mit Geschichte
Die Beteiligung an „Der Bevölkerung“ ist im Wahlkreis keine Premiere. Schon als Tina Winklmann selbst Schülerin in Wernberg-Köblitz war, nahm ihre Schule an dem Projekt teil – damals begleitet von der früheren SPD-Abgeordneten Marianne Schieder.
Seit der Eröffnung des Projekts am 12. September 2000 haben sich 490 Bundestagsabgeordnete beteiligt. Mit der Erde aus Klardorf wächst das Kunstwerk weiter – als dauerhaftes Symbol für die Verbindung zwischen Parlament, Region und den Menschen im Land.