Test-Wirwarr im Landkreis Neumarkt

Pressemitteilung von Gabriele Bayer, Bezirksrätin und 3. Bürgermeisterin von Postbauer-Heng


Der Corona-Alptraum in Bayern: So wird es nichts mit der Pandemiebekämpfung!

„48 Stunden auf das Testergebnis eines PCR-Test warten? Im Ernst? So geht Pandemiebekämpfung sicher nicht! Im Landkreis Neumarkt geht die Inzidenz durch die Decke und die Teststrukturen sind desaströs. Wer sind die Verantwortlichen?“, so Bayer zu den Vorgängen, nicht nur im Landkreis Neumarkt.


Gabriele Bayer, Bezirksrätin, GRÜNE, schildert zunächst den Ablauf einer PCR-Testung: nach positivem Schnelltestergebnis werden Schüler*innen in einen extra Raum gebracht, die Eltern werden angerufen, die Schüler*innen werden abgeholt. Die Eltern vereinbaren anschließend einen Termin für einen PCR-Test. Mit viel Glück, bekommt die Familie noch am selben Tag einen Termin, eher aber erst am nächsten Tag. Es gibt anscheinend keine Testkontingente für die Schulen, so dass  die Schüler*innen ohne Verzögerung getestet werden können, moniert Bayer und legt nach. „Es spielt ja augenscheinlich keine Rolle, ob die jungen Leute in der Schule fehlen. Sind ja nur Schüler*innen. Wenn sie Stress bekommen und psychische Problem ist ja auch egal, sind ja nur Jugendliche.“ 
Die Schüler begeben sich und hoffentlich die ganze Familie nach dem positiven Schnelltest in häusliche Quarantäne und warten dann auf das Testergebnis. Das kann bei „symptomlosen“ Testpersonen bis zu 48 Stunden dauern, so Bayer. 

Wenn das mit dem Testtermin das einzige Problem wäre, hätte sich Gabriele Bayer auch nicht verwundert die Augen gerieben. Auf Nachfrage bei der Firma, die für das Testzentrum in Neumarkt Jurahallte zuständig ist, heißt es dazu: Das Labor in Weiden sei in der Verantwortung die Tests zügig zu bearbeiten. Das Labor in Weiden ist jedoch der Auffassung, dass das Gesundheitsministerium/Gesundheitsamt für die Bestellung der Kapazitäten zuständig sei. Das Gesundheitsamt/Gesundheitsministerium habe zu wenig Kapazitäten bestellt, deshalb seien die Wartezeiten auf das Testergebnis für PCR-Tests derzeit so lange. Begründet wird das mit der Vielzahl an Tests, schon allein für die Schulen und es sei zu wenig Personal in den Labors für die Auswertung der Test zur Verfügung, weil eben das Gesundheitsamt nicht mehr Kapazitäten bestellt habe. Das Gesundheitsamt hat zu allem Übel natürlich mittags um 12 Uhr schon geschlossen, wohl damit störende Anrufer fern gehalten werden, vermutet Bayer weiter. 
Sie bezeichnet diesen Zustand als Staatsversagen. Als ob nicht zahllose Wissenschaftler genau diese 4. Welle prophezeit hätten. Als ob nicht der letzte Herbst/Winter genau dieses Bild zeigte. Als ob man nicht wusste, dass die Impfquote viel zu niedrig ist. Als ob man nicht wusste, dass es viel zu viele Coronaleugner und Impfverweigerer in Bayern gibt. „Ministerpräsident Söder täte gut daran, seinen Laden  in Ordnung zu bringen, als immer nur  mit dem Finger auf andere zu zeigen. Ihm stehen alle Möglichkeiten für eine ordentliche Pandemiebekämpfung zur Verfügung. Er soll einfach seinen Job machen“, führt Bayer weiter an.

Gabriele Bayer legt  in Sachen Corona Test Drama nach

Pressemeldung vom 05.12.21 – Corantatest, zum Zweiten!

Zum Sachstand bei Testungen, legt Gabriele Bayer noch einmal nach und bezieht sich dabei auch auf einen Artikel der NN. „Der Artikel der Neumarkter Nachrichten zum Thema entspricht leider nicht dem aktuellen Sachstand in der Analyse der Corona-Test-Situation im Landkreis Neumarkt“, so Bayer und schildert das Ergebnis ihrer Nachforschungen.

Nicht bis zu 48 Stunden beträgt die Wartezeit, nein bei symptomlosen Personen, könne es schon mal 3 Werktage dauern, sagte eine Mitarbeiterin des Labors in Weiden am Mittwoch dieser Woche. Leider gibt es aber noch krassere Beispiele. Bayer berichtet von einem Fall mit einer Wartezeit von 75 Stunden bis das Testergebnis auf dem Handy erschien. Brisant: Nur Kulanterweise und Ausnahmsweise, und nach vielen sicher sehr nervigen Anrufen beim Gesundheitsamt, hat dieses das Testergebnis vorab als Fax besorgt. Bayer  berichtet  von einer 17 jährigen Schülerin, die am Montag des 29. November positiv im Selbsttest in der Schule getestet wurde. Unverzüglich wurde ein PCR-Test im Testzentrum Jurahalle gebucht. Der Test erfolgte um 11.30 Uhr. Nachdem am Mittwoch Mittag, nach den 48 Stunden nach Testung das Ergebnis noch nicht auf der Corona, bzw. Laborapp angezeigt wurde, stellte Bayer Nachforschungen an.  

Das Gesundheitsamt war nicht mehr erreichbar, das Landratsamt sei nicht zuständig, die Firma der PCR-Test sei zuständig. Diese Firma sagte, dass das Labor zuständig sei und die Probe sei in Bearbeitung. Das sagte auch schon die Labor-App, dass die Probe in Bearbeitung sei. Bis Mittwochabend – kein Ergebnis! Am Donnerstag morgen erfuhr man dann, dass die Probe erst am Dienstag morgen um 5.03 Uhr im Labor in Weiden angekommen ist. Die Proben würden aus allen Teststationen, für die das Labor zuständig ist, wohl zusammengekarrt und gesammelt, um dann nach starker Zeitverzögerung in das Labor gebracht zu werden. Dort erfolgt dann wohl eine „Priorisierung“. Proben von Menschen mit Symptomen werden anscheinend vorgezogen.  Die Proben von Symptomlosen nachrangig bearbeitet, so eine Mitarbeiterin der Testfirma. 

Bayer wundert sich doch sehr. Die Schulen sollen offen bleiben. So weit so gut. Aber in den offenen Schulen sollen ja auch so viele Schüler wie nur irgend möglich sein, meint Bayer, damit nicht das selbe Desaster für die jungen Leute entsteht wie bei der letzten Welle. Deshalb fordert Bayer die symptomlosen Schülerinnen und Schüler im Labor vorzuziehen, damit sie möglichst schnell ihr negatives Ergebnis bekommen und unverzüglich wieder am Unterricht teilnehmen können.  Die 17-jährige Schülerin bekam am Donnerstag morgen 09.47 vom Gesundheitsamt die Fax-Mail, dass ihr Test negativ sei. Die Schule benötigt ein schriftliches Dokument oder die Appnachricht, um die Schülerin wieder zum Unterricht zulassen zu können. Die Schülerin hatte mittlerweile zwei Klausuren versäumt, hat drei Nächte kaum geschlafen, vom Stresslevel der Schülerinn ganz zu schweigen und ihre Motivation war auf dem Tiefpunkt. Nicht alle Schüler freuen sich, wenn sie „schulfrei“ haben. 

Nicht nur Testkapazitäten aufrüsten, sondern auch Laborkapazitäten

Laut Bayer wäre es fatal nur die Teststation aufzurüsten, sondern zwingend sei die Laborkapazitäten den realen Bedarfen anzupassen. Bayer fragt sich außerdem, warum man im 21. Jahrhundert zwar die Tests als Drive-In anbietet, die Patienten aber trotzdem einparken müssen, aussteigen, in einen Container gehen, dort händisch alles aufgenommen wird und nur der Test selbst als „Drive In“ erfolgt.  Kann man nicht beim “Drive in“ die Testbestätigung und den Personalausweise einscannen, den Test dann durchführen und fertig? Die Datenverarbeitung kann ja parallel im Hintergrund laufen. Aber vielleicht sind ja noch nicht alle im 21. Jahrhundert der Telekommunikation angekommen, zumindest nicht im Landkreis Neumarkt.

Bayer ermutigt die Eltern auf die Barrikaden zu gehen und sich dafür einzusetzen, dass symptomlose Schüler und Schülerinnen auf dem schnellsten Weg ihr Testergebnis bekommen. 48 bis 75 Stunden Wartezeit sind keine Option. Wer 99 Euro auf den Tisch blättern kann, bekommt am Flughafen Nürnberg nach 6 Stunden sein Ergebnis. Das kann man auch für den Normalbürger erwarten, erst recht für die wichtigste Personengruppe, die Kinder und Jugendlichen, schließt Bayer.  

Gabriele Bayer unterstütze die betroffenen Familien sehr gerne. Ihre Kontaktdaten  0172-2160276  und E-Mail  gabi.bayer@gmx.de