Stadtratsfraktion Regensburg: Offener Brief an die Oberbürgermeisterin zum Fahrradverleihsystem

Pressemitteilung vom 02. Juni 21

Steht das geplante Fahrradverleihsystem auf der Kippe?

Bereits 2015 beschloss der Planungsausschuss des Regensburger Stadtrates die Einführung eines Fahrradverleihsystems mit einem Anteilseigner und mindestens 50 % Pedelecs. Das Fahrradverleihsystem bietet Bürger*innen und/oder Tourist*innen die Möglichkeit, ein Fahrrad oder ein E-Fahrrad an verschiedenen Stationen auszuleihen und an anderen wieder zurückzugeben. Für die Umsetzung der Verkehrswende in Regensburg ist das Projekt ein wichtiger Baustein. Die grüne Stadtratsfraktion wendet sich mit einem offenen Brief an die Oberbürgermeisterin mit der Forderung, das Projekt endlich umzusetzen.

Denn die Umsetzung lässt auf sich warten: In der Beschlussvorlage von 2015 heißt es, dass bereits ab 2016 eine Inbetriebnahme möglich gewesen wäre. Und nun scheint es eine unendliche Geschichte zu werden. „Immer noch nicht ist das Fahrradverleihsystem umgesetzt!“, kritisiert Grünen-Fraktionsvorsitzende Maria Simon. Dabei sei die Einführung des Verleihsystems eines der Argumente für die Verleihung des Titels als fahrradfreundliche Kommune 2019 durch die Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommunen in Bayern gewesen. In vielen anderen Städten gebe es schon länger Verleihsysteme für Fahrräder: „Es gibt zahlreiche positive Erfahrungen aus anderen Städten, die bereits ein Fahrradverleihsystem eingeführt haben.“, so Simon.

Stefan Christoph, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Regensburger Stadtrat, führt aus: „Dort werden die Leihräder sowohl für Alltagserledigungen, zum Pendeln, wie auch für touristische Zwecke genutzt.“ Expert*innen halten solche Verleihsysteme inzwischen für einen wichtigen Teil einer strategischen Nahverkehrsplanung. „Warum wird hier in Regensburg also so gezögert? Hier zeigt sich einmal wieder, dass nachhaltige Mobilität von der Stadtpolitik hinten angestellt wird. Das Projekt musste lange genug verschoben werden“, so Christoph. Nicht zuletzt lasse die Stadt damit Gelder verfallen, denn das Projekt wird von der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundes mit über der Hälfte der Gesamtausgaben gefördert. „Gerade jetzt wäre es doch notwendig, solche wichtigen, klimafreundlichen Investitionen zu machen. Wir können es uns weder leisten Klimaschutz hintanzustellen, noch Fördergelder mit offenen Händen zu verschenken“, fordert Christoph.

Den offenen Brief an die Oberbürgermeisterin können Sie hier nachlesen: Offener Brief an die Oberbürgermeisterin zum Fahrradverleihsystem