Mobilitätsversprechen muss eingelöst werden

12. November 20

Grüne: Lücken im Bayern-Takt schnellstmöglich schließen

Der Bayern-Takt im Schienenverkehr ist das große Mobilitätsversprechen für die Menschen im ganzen Land. Seit fast 25 Jahren scheitern unterschiedliche CSU-geführte Landesregierungen daran, dieses Versprechen einer mindestens stündlichen Bahnverbindung von frühmorgens bis spätabends für alle bayerischen Bahnhöfe einzulösen. Eine aktuelle Anfrage (Anhang) des verkehrspolitischen Sprechers der Landtags-Grünen, Dr. Markus Büchler, listet 39 Bahnverbindungen auf, für die es bis heute keine verbindlichen Termine zur Umsetzung des Bayern-Takts und Schließung der teils erheblichen Taktlücken gibt. 

„Besonders ärgerlich: Am Geld liegt’s nicht“, stellt Markus Büchler mit Blick auf bald knapp eine Milliarde Euro Haushaltsresten im Bereich der für die Bestellung zusätzlicher Züge nutzbaren Regionalisierungsmittel fest. Er fordert mehr Anstrengungen insbesondere von Bayerns CSU-Verkehrsministerin Kerstin Schreyer, die für die Bestellung der Züge des Nahverkehrs in Bayern zuständig ist. 

Besonders kritisch sieht Markus Büchler die vom CSU-Verkehrsministerium getroffene Einstufung von 25 der 39 noch nicht eingetakteten Streckenabschnitten als „wenig prioritär“.  Konsequenz: „Hier bleiben viele Bayerinnen und Bayern auf sehr lange Sicht von einem attraktiven Schienenverkehrsangebot abgehängt. Für sie heißt das Bahn-Frust statt Bayern-Takt.“  

Betroffen hiervon sind laut den beiden Grünen-Abgeordneten aus der Oberpfalz, Anna Toman und Jürgen Mistol, auch die Strecke Altenstadt-Neustadt und Marktredwitz – Weiden in der nördlichen Oberpfalz und mehrere Streckenabschnitte im Landkreis Cham: Cham – Furth im Wald / Furth im Wald – Domazlice / Cham – Waldmünchen / Cham – Lam. Diese Abschnitte werden in der Antwort der Staatsregierung auf die Grünen-Anfrage in der Rubrik „Strecken ohne stündliches Grundangebot und ohne derzeit konkreten Termin für Fahrplanverbesserungen“ geführt. „Die berechtigten Hoffnungen der Menschen in der Region, durch den groß angekündigten und eifrig beworbenen Bayern-Takt endlich zu einem vollwertigen Mitglied der Eisenbahnfamilie zu werden, sind damit vorerst zerschlagen“,  stellen  Anna Toman und Jürgen Mistol fest. „Als Grüne Landtagsfraktion werden wir hier weiter darauf drängen, dass die CSU-FW-Regierung ihr Bayern-Takt-Versprechen auch bei uns einlöst.“

Dennoch gibt es für die Menschen in unserer Region eine gute Nachricht. Denn der Streckenabschnitt Nürnberg-Schwandorf/Neustadt wird in der Antwort der Staatsregierung auf die Grünen-Anfrage in der Rubrik „Fahrplanverbesserungen, deren Umsetzung mit verbindlichem Termin beschlossen wurden“ geführt. „Konkret plant die Bayerische Eisenbahngesellschaft Angebotsausweitung und Taktlückenschließung in Tagesrandlagen bis Dezember 2023. Das ist eine wichtige Ergänzung des Schienenverkehrsangebots in unserer Region und wird hoffentlich mehr Menschen zum Bahnfahren ermutigen“, so Anna Toman.

Zugleich fordern beide die politischen Entscheidungsträger aus der Region auf, „unabhängig von der Parteizugehörigkeit für eine zügige Eintaktung dieser Strecken in den Bayern-Takt zu kämpfen“. Die Landtags-Grünen fordern für den gesamten öffentlichen Personenverkehr in Bayern seit Jahren eine Mobilitätsgarantie. Alle Orte im Land sollen werktags von 5 Uhr früh bis Mitternacht mindestens stündlich angebunden sein. Ein verbindlicher Stundentakt auf der Schiene sei hierfür als Rückgrat eines attraktiven und flächendeckenden ÖPNV in Bayern unabdingbar.

Schriftliche Anfrage "„Taktlücken im Bayern-Takt“
Schriftliche Anfrage „„Taktlücken im Bayern-Takt“

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Anlage
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